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Gattaca

Hamburg (dpa) - Folgt nach den geklonten Schaf Dolly in Zukunft nun der Designer-Mensch aus dem Reagenzglas? Mit dieser Thematik besch?ftigt sich der neuseel?ndische Autor und Regisseur Andrew Niccol in seinem intelligenten Science-Fiction-Thriller ?Gattaca?, der in blaustichigen k?hlen Bildern einen skeptischen Blick auf diese sch?ne neue Welt wirft.

In diesem durchorganisierten Orwellschen Staat mit kontrollierter Klassengesellschaft h?ngt der gesellschaftliche Stellenwert vor allem von der richtigen Gen- Kombination ab. Der Sci-Fi-Thriller l?uft am Freitag um 20.15 Uhr bei ProSieben.

Vincent Freeman (Ethan Hawke), der noch auf nat?rliche Weise gezeugt wurde, gilt dort als ein Untauglicher ohne eine Chance auf eine berufliche Karriere. Schon als Junge muss er feststellen, dass er sich stark von seinem j?ngeren Bruder Anton (Loen Dean) unterscheidet. Dieser, der nach den W?nschen der Eltern als Prototyp eines gentechnisch perfekten Laborprodukts entworfen wurde, stehen hingegen alle T?ren offen. Trotz seiner Kurzsichtigkeit will sich Vincent nicht mit dem ihm zugewiesenen Schicksal abfinden. Sein Traum: Er m?chte als Raumfahrer des Gattaca-Konzerns zum Titan, dem 14. Mond des Saturn, fliegen.

In seinem Deb?tfilm setzt sich Andrew Niccol mit einer Entwicklung auseinander, die schon in naher Zukunft m?glich werden k?nnte, denn nicht nur der genetische Fingerabdruck ist bereits Realit?t. Schon heute k?nnen Sch?den im Erbgut durch Gen-Chips schnell aufgedeckt werden, und Wissenschaftler besch?ftigen sich bereits mit Genen von Babies, bevor sie ?berhaupt geboren werden. Wissen die Forscher erst, wie die Gene manipuliert werden m?ssen, k?nnte sogar die Lebenszeit der Menschen verl?ngert oder ihr Intelligenzquotient ver?ndert werden.

Dieser vielschichtige Zukunfts-Thriller beschreibt aber nicht nur die immanente Sehnsucht der Menschheit nach Vollkommenheit, sondern auch die daraus folgenden emotionalen Defizite. Vincent, der sich seiner Schw?chen durchaus bewusst ist, schl?gt das System mit seinen eigenen Waffen. Bei der Inszenierung von ?Gattaca? hat Andrew Niccol auf knallige Spezialeffekte verzichtet. Stattdessen spielt er mit Metaphern und Symbolen, um den Horror des unmenschlichen Perfektionismus zu zeigen. Dabei wirft er zwar Fragen nach Moral und Ethik der Gen-Technologie auf, verdammt aber nicht pauschal die Forschung.

(ProSieben, 20.15 Uhr: Gattaca, USA 1997, 98 Min., von Andrew Niccol, mit Uma Thurman, Ethan Hawke, Jude Law, Alan Arkin)