Von G?NTHER CLASSEN
D?sseldorf ? Wieder mal ein Hochstapler auf der K?. Und was f?r einer! Nach Dr. Maximilian Jung, der vor Jahren die Prominenz genarrt hatte (EXPRESS berichtete), leimte diesmal ein gewisser F?rst J?rg-Alexander zu Sayn-Wittgenstein zu Berleburg die feine Gesellschaft.
Nobel-L?den, Hotels und Banken wurden filmreif reingelegt. Die Kripo beendete jetzt die ?Karriere? des erst 21-j?hrigen J?rg D. Der falsche F?rst sitzt in U-Haft.
Der K?-Playboy legte auf Etikette wert, lie? sich in Banken, Autoh?usern und Hotels im Frack sehen. Und bestand darauf mit ?Durchlaucht? angeredet zu werden.
EXPRESS erreichte am Dienstag den echten F?rst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (61) im Schloss Sayn. ?ber den Gauner aus Meppen sagte er: ?Das ist der 42. Hochstapler, der meinen Namen missbraucht.?
Kommissar Hans-Joachim Hering, der den falschen F?rsten entlarvte: ?Der Schaden durch geklaute und betr?gerisch erlangte Kreditkarten, Warenlieferungen und offene Rechnungen betr?gt bislang rund 50.000 Euro. Der Mann tarnte sich als Medizinstudent. Banken lie?en sich blenden, gaben ihm ohne Ausweis Konten und Kreditkarten. Er kaufte nur in Nobel-Gesch?ften auf der K? und in K?ln, schlich sich ins Vertrauen honoriger Akademiker ein, bestellte sich Siegelringe mit F?rstenwappen. In seiner Wohnung auf der Reichsstra?e war Luxus angesagt. Plasma-Fernseher und Klamotten vom Feinsten, handgen?hte Schuhe und Hemden von Lacoste.?
Udo van Bebber, Bankettchef im Hilton, erinnert sich spontan: ?Der wollte hier eine Geburtstagsparty feiern ? mit Prinz Charles als Gast. Sein Auftreten war gepflegt. Aber er war ein Schw?tzer. Als ich ihn unter die Lupe nahm, bekam er wohl Angst, tauchte nie wieder auf.?
Auch im Steigenberger soll er sein Unwesen getrieben haben. Dort konnte man sich aber nicht an ihn erinnern.
Der beruflose J?rg D. stand wegen Urkundenf?lschung in Meppen unter Bew?hrungsaufsicht, zog nach Berlin, wo er einen Beruf erlernen wollte. Stattdessen trat er als falscher Polizist und Arzt auf.
Als ihm alles zu hei? wurde, zog er nach D?sseldorf. Durch eine Fahndungsbitte aus Berlin kam ihm die hiesige Kripo auf die Schliche. Man stie? auf die richtige Adresse.
Auf der Reichsstra?e war ein J?rg D. nicht bekannt, wohl aber der besagte falsche Adelige. Als dann bei der Post Pakete f?r den ?F?rsten? nie von ihm selbst abgeholt wurden, bekam die Polizei einen Tipp.
Letzter Akt: Eine Taxifahrerin (54) sollte in seinem Auftrag Handys abholen, da schlug die Polizei zu. Noch im Taxi klickten bei J?rg D. die Handschellen ? an seinem 21. Geburtstag?
F?rst Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn (der Echte): ?Es gibt in unserer Familie niemanden mit dem Namen ?zu Berleburg?. Ich bin zwar nicht direkt gesch?digt, aber auf diese Weise wird mein Ruf ramponiert.?
Kommissar Hering ?ber den Gauner: ?Er ist gest?ndig, lebt jedoch immer noch in seiner Scheinwelt.?
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